Grafiktitel: Liedtke Museums
2.000,00 €
Liedtke Museums in Puerto de Andratx (Mallorca) das Dieter Liedtke entworfen und von 1989 bis 1992 als Skulptur gebaut hat.
Kunsthistorische Innovationen
- Architektur als Gehirnskulptur
Zum ersten Mal wurde ein Museum selbst als begehbares Gehirn gestaltet. Jede der Windungen, Treppen und Terrassen bildet funktionale Entsprechungen zu Arealen des menschlichen Gehirns – Kognition, Emotion, Kreativität.
→ Erweiterung der Konzeptkunst und der organischen Architektur (nach Gaudí und Hundertwasser) um eine neuroanatomische Formensprache.
- Integration von Natur und Baukörper
Der Felsen der mallorquinischen Küste wird Teil der Skulptur – keine Trennung zwischen Architektur und Landschaft, sondern ein fließender Übergang von Naturinformation zu menschlicher Gestaltung.
→ Ein neuer Typus der Informationsarchitektur, bei der natürliche und geistige Strukturen als Einheit erlebt werden.
- Pool in Tropfenform als Kunstwerk
Der Pool symbolisiert den Wassertropfen als Informationseinheit – eine Hommage an die Schöpfungsmetapher der Materie aus Information (i = E = MC²).
→ Wasser als Speichermedium von Bewusstsein, Innovation und Leben – eine Erweiterung der Land-Art um die flüssige Informationsebene.
- Unterwasser-Videoskulptur und Mosaik der Kunstformel
Die Kombination von Video, Architektur, Wasser und Mosaik macht die Besucher zu „Teilnehmern“ der Kunstformel; sie schwimmen buchstäblich in Information.
→ Ein früher Vorläufer interaktiver, immersiver Kunstinstallationen.
Naturwissenschaftliche Bezüge und Innovationen
- Bauform als Modell neuronaler Vernetzung
Die Struktur folgt dem Prinzip der neuronalen Plastizität: Verzweigungen, Synapsen, variable Wege.
→ Architektur als analoges Modell der Gehirnphysiologie und damit eine physisch erlebbare Darstellung von Informationsflüssen.
- Informations- und Energieprinzip (i = E = MC²)
Die gesamte Anlage ist Ausdruck der Gleichsetzung von Information und Energie. Jedes architektonische Element steht für eine energetische oder kognitive Funktion.
→ Vereinigung von Physik, Biologie und Architektur – eine Materialisierung der GIT-Prinzipien.
- Ökologische und geologische Integration
Die Felsformationen werden nicht zerstört, sondern strukturell einbezogen. Dies antizipiert nachhaltige Baukonzepte und eine frühe Symbiose von Geologie und Architektur.
Philosophische Innovationen
- Homage an Michelangelo: Gott als Gehirn
Liedtke führt Michelangelos Symbolik (Gottes Mantel = menschliches Gehirn) weiter, indem er das Gehirn zur neuen Kathedrale erhebt: Erkenntnis ersetzt Dogma.
→ Vom theozentrischen zum neurozentrisch-humanistischen Weltbild.
- Ritual und Bewusstsein
Die Anspielung auf keltische Schädelrituale wird transformiert: Nicht mehr Blut oder Geist wird übertragen, sondern Information.
→ Ein evolutionärer Humanismus, in dem Wissen, Empathie und Kreativität den „Trank der Unsterblichkeit“ bilden.
- Begehbare Bewusstseinsarchitektur
Das Museum ist kein Ort der Betrachtung, sondern ein Raum der Transformation. Der Besucher wird Teil eines Schöpfungsprozesses.
→ Ein praktisches Manifest der Zweiten Aufklärung.
Zusammenfassung
Das Liedtke Museum ist damit:
- die erste begehbare Gehirn-Skulptur der Welt in der man leben und neue Gedanken schöpfen kann.
- eine Symbiose aus Kunst, Wissenschaft und Philosophie,
- und ein Prototyp des ethisch-kreativen Bauens im Sinne der GIT.
Die Skulptur materialisiert das Prinzip, dass Bewusstsein, Natur und Information eins sind – ein Gesamtkunstwerk zwischen Fels, Meer und Idee.
Titel: Museum Liedtke
Innovation der Serie: Information: Das Prinzip der Schöpfung
Name der Serie: Revolutionäre Werke
Jahre der Arbeit an der Serie: 1989-1992
Schlüsselwerk:1970/1988
Jahr des Werks: 1994
Signatur: Liedtke
Seriagrafie/nummeriert
Auflage 200
Material: Digitaldruck
Abmessungen: 50cm x 70 cm
Sammlung: i = E
Katalog Werknummer:
Titel: Liedtke Museum
Museum Fundacion Liedtke: Kunsthistorische-Innovationsbewertung Artinvest
Gutachten Schätzpreis: 2000,- US Dollar