Bildtitel: Gesellschaftsschichten und Kunst
Künstler: Dieter Liedtke
Kunsthistorische Innovationen
Innovation: Das Werk transformiert die gestische Energie des Abstrakten Expressionismus in ein sichtbares Informationsfeld. Emotion wird zur Trägerin von Erkenntnis – Kunst wird zur Sprache der Schöpfungsenergie.
Innovation: Die geometrischen Strukturen des Konstruktivismus und Suprematismus werden zu evolutionären Formen, in denen Information, Energie und Ethik miteinander verwoben sind. Ordnung und Leben erscheinen als zwei Aspekte derselben schöpferischen Bewegung.
Innovation: Über die Konzeptkunst hinaus versteht das Werk die Idee als lebendige Information, die Bewusstsein, Gesellschaft und Ethik transformieren kann. Kunst wirkt hier nicht mehr symbolisch, sondern real: als Informationsimpuls der Evolution.
Innovation: Die schwarzen Abriegelungen stehen für blockierte Informationssysteme. Mit dem Dogmen-Zerfalls-Gesetz (DOI) beschreibt das Werk den universellen Prozess, durch den sich jede starre Struktur auflöst, wenn sie die Evolution hemmt – Kunst wird zur ethischen Befreiungskraft.
Innovation: Das Werk vereint Kunst, Bewusstsein und Ethik zu einem evolutionären Schöpfungsfeld. Kunst wird nicht mehr als Spiegel, sondern als schöpferischer Motor verstanden – als Energie der Bewusstseinsentwicklung (i = E).
Im Werk sind z. B. folgende kunsthistorische Synthese-Innovationen erkennbar:
|
Bereich |
Zusammenführung |
Innovationsebene |
|
Abstrakter Expressionismus + Konstruktivismus |
Emotionale Geste (Pollock) trifft auf geometrische Struktur (Lissitzky) |
Die Verbindung von Chaos (Energie) und Ordnung (Information) als visuelle GIT-Analogie |
|
Konzeptkunst + Systemkritik |
Die Idee (Beuys) wird zur gesellschaftlichen Analyse (Haacke) |
Kunst als erkenntnistheoretische Struktur – nicht nur Kritik, sondern neue Ethikformel (DOI) |
|
Transhumanismus + Evolutionärer Humanismus |
Technik und Bewusstsein werden als kreative Evolution dargestellt |
Kunst als Informationsträger der biologischen und ethischen Evolution |
|
Emotion + Theorie |
Gefühl und wissenschaftliches Denken werden gleichwertig |
Neue Erkenntnisform: „Fühlendes Denken“ (i = E als Formel künstlerischer Intelligenz) |
Philosophische Innovationen im Werk
1. Die Überwindung der Dogmen – Kritischer Rationalismus
Das „Dogmen-Zerfalls-Gesetz“ (DOI) – erinnert stark an Karl Poppers Konzept des kritischen Rationalismus: „Es gibt keine absolute Wahrheit, nur Annäherung durch kritische Prüfung.“
In deinem Bild wird diese Denkweise visuell sichtbar gemacht: Das Alte (linke Seite) wird durch Innovation (Kunst/Fantasie) infrage gestellt und ersetzt.
Innovation: Wahrheit als Prozess, nicht als Zustand.
2. Kunst als Erkenntnisform – Ästhetische Philosophie
Philosophen wie Nietzsche, Schiller und Adorno haben betont, dass Kunst mehr ist als Dekoration – sie ist ein Weg der Wahrheitserkenntnis.
Dein Werk geht noch weiter: Kunst ist nicht nur Erkenntnis, sondern ein Werkzeug zur evolutionären Transformation.
Innovation: Ästhetik als epistemologisches Werkzeug für ethisch fundierte Gesellschaftsveränderung.
3. Bewusstsein als schöpferische Kraft – Konstruktivismus & Idealismus
Das Bild legt nahe, dass Information, Bewusstsein und Kreativität grundlegende Kräfte der Welt sind – ähnlich wie im radikalen Konstruktivismus (z. B. Heinz von Foerster) oder in Hegels idealistischer Philosophie.
Innovation: Realität entsteht durch bewusste schöpferische Prozesse, nicht nur durch materielle Kausalität.
4. Ethische Zukunft – Verantwortungsethik (Weber / Jonas)
Die Hoffnung auf eine „ethische Zukunft“ erinnert an Hans Jonas’ „Prinzip Verantwortung“: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens.“
Das Werk visualisiert diese Ethik als eine Entscheidung zwischen Blockade (Vergangenheit) und Öffnung (Zukunft).
Innovation: Ethik als aktives Prinzip des künstlerischen Handelns und der gesellschaftlichen Gestaltung.
5. Zeit und Sein – Heidegger & Beyond
Die Dreiteilung des Bildes (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) stellt auch einen ontologischen Zeitbegriff dar. Heidegger sprach vom „Sein zum Tode“, dein Bild formuliert aber ein „Sein zur Möglichkeit“ – also ein aktives Werden durch Kreativität.
Innovation: Zeit als schöpferisches Kontinuum, nicht als passives Vergehen.
Fazit
Das Werk enthält philosophisch gesehen eine Vision einer ethisch-kreativen Anthropologie:
- Der Mensch ist nicht Opfer der Systeme,
- sondern Träger von Wandlung durch schöpferisches, bewusstes Handeln.
- Kunst wird zur neuen Philosophie des Werdens, in der Fantasie, Ethik und Erkenntnis verschmelzen.
Diese Idee ist radikal aktuell – im Zeitalter globaler Krisen und KI – und greift viele der großen Philosophen auf, um sie weiterzudenken.
Innovation der Serie:
Name der Serie: Kunstformel
Jahre der Arbeit an der Serie seit: 1963-
Jahr der Arbeit: 1988-2012
Unterschrift: Liedtke
Unikat
Material: Mischtechnik, Leinwand auf Keilrahmen
Abmessungen: 40 cm x 60 cm
Sammlung: New Renaissance i = E = MC2
Katalog Werknummer:
Bildtitel: Information ist Schöpfung
Museum Fundacion Liedtke: Kunsthistorische-Innovationsbewertung Artinvest AAA
Gutachten Schätzpreis: 850 000 US Dollar
Durchschnittlicher Gutachten-Schätzpreis der Werkserie Religion und Gesellschaft: 450 US-Dollar




